Auf dem Holzmarkt tobt der Tübinger Weihnachtsmarkt. Zwischen Osiander und New Yorker drängen sich Leute am Antiquariat Heckenhauer vorbei, wo Hermann Hesse eine Buchhändlerlehre anfing, ins Hesse-Kabinett. Dort gibt es reihenweise alte Bücher, eine Wendeltreppe, Fachwerk, einen uralten Holzboden, der knirscht und fast meint man Hesse könnte jederzeit auftauchen und nach den Wünschen der Kunden fragen.
Alles ist vorbereitet für meine Lesung: Zwei tiefe Sessel stehen vor einem Bild von Hesse bereit. Im Raum sind Stühle verteilt, dahinter die vielen Bücher. Sara Hauser moderiert durch den Abend, der in zwei Teile geteilt ist. Zuerst lese ich aus „Mir ist die Zunge so schwer“ und dann aus neuen Texten. Am Ende bedankt sich einer der Zuhörer: Hesse hätte sicher Gefallen an dem Abend gefunden.
Der Holzboden knirscht wieder, als wir die Wärme verlassen und in die kühle Luft nach draußen gehen. Der Weihnachtsmarkt ist inzwischen geschlossen, aber die Lichter in den Häusern brennen noch.
- Tübingen Hesse
- reihenweise Bücher im Hesse-Kabinett
- Hesse-Kabinett
- (c)MarcusHammerschmitt
- Sara Hauser (c)MarcusHammerschmitt
- Leidenfrost und Hesse (c)MarcusHammerschmitt
- Sara Hauser (c)MarcusHammerschmitt